Ich werde immer wieder gefragt, warum ich mich denn überhaupt selbstständig gemacht habe und freiberuflich tätig bin. Gerade auch die Tatsache, dass ich viel mit Handwerkern zusammen arbeite, wird oft hinterfragt.
Die Hintergründe sind vielfältig. Auf jeden Fall fiel mir die Entscheidung nicht ganz leicht. Die sichere Welt eines Angestelltenverhältnisses verlassen und stattdessen selbst schauen, wie man Kunden generiert und Aufträge erhält. Ein Sprung ins kalte Wasser. Aber wie heißt es so schön..? Das kalte Wasser wird nicht wärmer, wenn man den Sprung hinauszögert.
Seit über 20 Jahren bin ich bereits gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte. Meine akribische Arbeitsweise, Durchsetzungsstärke aber auch mein Fingerspitzengefühl sind mir besonders im Bereich der Forderungsbeitreibung stets eine große Hilfe. Das Debitorenmanagement ist sozusagen mein Steckenpferd geworden. Ich verbinde mit dem Bereich eine meiner größten Leidenschaften. Wenn wir an Außenstände denken, dann kommen uns Schlagwörter in den Sinn wie „Gerichtsvollzieher“ oder auch manch ein dubioser Inkassodienst. Da dies jedoch nur ein klitzekleiner Teil ist, werde ich in einem gesonderten Blog nochmal ausführlich darauf zurückkommen.
Auf jeden Fall, ist mir im Zuge der Forderungsbeitreibung, vor allem aber in der späteren Zwangsvollstreckung und manches mal leider auch in einem Insolvenzverfahren immer und immer wieder sauer aufgestoßen, dass Handwerker in Schieflage geraten sind weil Sie zwar ein ausgezeichnetes Gewerk abgeliefert haben aber es einfach versäumt haben ihre Rechnungen zeitnah zu schreiben oder sie wies Formfehler auf, Positionen wurden vergessen oder aber der Kunde hat eine Ratenzahlung vereinbart und es wurde die Überprüfung der Zahlungseingänge schleifen gelassen. Natürlich muss an dieser Stelle auch ganz klar gesagt werden, dass es eine absolute Dreistigkeit des Kunden ist eine Arbeit einzufordern und diese nicht zu entlohnen. Frei nach dem Motto „Dann hat er halt Pech gehabt, wenn er sein Geld nicht einfordert.“
Diese Mentalität mancher Schuldner (und das sind Ihre säumigen Kunden) ist eine bodenlose Unverschämtheit Ihnen gegenüber. Es hat mich schon seit jeher geärgert, wenn ein Handwerker dann eine Vermögensauskunft abgeben oder sogar das Insolvenzverfahren eröffnen musste. Wenn Sie schon im Insolvenzverfahren angekommen sind, wird der Insolvenzverwalter versuchen diese Forderung in Ihrem Namen beizutreiben. Für ihn steht es dann jedoch nicht im Mittelpunkt, dass Sie das Geld zum Leben brauchen, eigene Ausgaben haben und eine Familie ernähren müssen. Nein, es geht rein darum seine Kosten und die Masseverbindlichkeiten (Ihre weiteren Außenstände) zu decken. In meinen Augen ist das absolut vermeidbar. Der Lohn für Ihre harte Arbeit sollte auch Ihnen gehören!
Sie merken, das ist ein Thema bei dem ich sehr leidenschaftlich werden kann. Diese Leidenschaft ist mein Motor. Er treibt mich an und ich habe die Erfahrung und ausreichend Energie um es für Sie gar nicht erst soweit kommen zu lassen.
Mein Motto an dieser Stelle lautet: Wehret den Anfängen! Frühzeitig handeln um eine negative/gefährliche Entwicklung umgehend zu stoppen.
Da es aber nicht nur damit getan ist, seine Rechnungen zu schreiben und den Zahlungseingang zu überwachen, gibt es noch einen weiteren wichtigen Punkt. Als ich noch für eine Rechtsanwalts- und Steuerberatungsgesellschaft mbH gearbeitet habe, ist auch dort immer wieder aufgefallen, dass die Vorsteueranmeldungen, Abschlüsse, Einkommenssteuererklärungen etc. nicht vorgenommen werden konnten, weil der Mandant seine Ein- und Ausgangsrechnungen oder Kontoauszüge nicht vorgelegt hat. Die Folge waren dann Bußgeldzahlungen oder Schätzungen. Das Finanzamt schätzt niemals zu seinen Ungunsten.
Was meinen Sie, wie es zu diesen Versäumnissen kommen konnte? Mangelnde Zeit? Hmm.. Mit Sicherheit ist Zeitmangel ein Faktor. Aber viel wahrscheinlicher ist es, dass das Büro nicht ordentlich geführt ist. Wir kennen alle diesen einen Postkorb in den zunächst alles achtlos hineingeworfen wird oder der Stapel in der hintersten Ecke oder auch „die Schublade“. Wir sagen dann gerne „Irgendwann, wenn ich mal Zeit habe hefte ich das ordentlich ab.“ Und dann kommt dieser Termin, jene Verabredung, der Ausflug und der Auftrag und außerdem ist am Wochenenden Bundesliga und die Kumpel treffen sich und überhaupt morgen, übermorgen und am Ende – gar nicht.
Es ist heut zu Tage so einfach geworden seinem Steuerberater die notwendigen Unterlagen zukommen zu lassen. Die Digitalisierung macht es möglich. Kurz das Handy drüber halten und hochladen oder – etwas altmodischer – PDF-Dateien erzeugen durch einscannen per E-Mail zusenden. Aber auch hier: Es muss gemacht werden, sonst drohen finanzielle Konsequenzen. Geld, das wir uns sparen können. Warum dem Fiskus mehr Geld zukommen lassen als nötig?
Sie merken schon, auch an dieser Stelle werde ich leidenschaftlich.
Im Laufe meiner Berufsjahre habe ich alle erdenklichen Büroaufgaben erledigt und auch nebenberuflich vielen Menschen geholfen ihren Schriftverkehr zu erledigen. Sei es aufgrund einer Sprachbarriere, Legasthenie, Technikschwierigkeiten oder auch Unlust selbst am PC zu sitzen. Ich habe Papiere sortiert, geholfen die Finanzen zu strukturieren, Behördengänge begleitet und anschließend beim ausfüllen der Formulare sowie heraussuchen der passenden Anlagen geholfen. Manches mal war es ein schwieriges Unterfangen. Aber es hat mir auch sehr viel Spaß gemacht, da es abwechslungsreich war und ich viele unterschiedliche Menschen und dementsprechend verschiedene Charaktere kennenlernen durfte. Jeder Mensch ist anders und hat andere Bedürfnisse und Ansprüche. Ich habe festgestellt, dass mir diese Abwechslung viel mehr Freude bereitet hat und ich auch dementsprechend privat ausgeglichener war, als ich es in einem Angestelltenverhältnis mit den ewig gleichen Abläufen jemals gewesen bin.
Der Entschluss mich selbstständig zu machen kam also keines Wegs überstürzt. Wenn ich jedoch an meine besten Charakterzüge wie Flexibilität, Kreativität, Entscheidungsfreude, akribisches arbeiten und vor allem Durchsetzungsstärke denke, dann weiß ich dass ich für meine Kunden alles gebe und Sie mit meiner Kompetenz effektiv in ihrem Business (welcher Bereich es auch immer sein mag) unterstützen kann.
Vielleicht hat der Eine oder Andere mich nun ein wenig besser kennengelernt, wenn nicht dann freue ich mich auf eine gemeinsame Tasse Kaffee, den ich übrigens am liebsten mit einem Schuss Milch trinke, und beantworte gerne weitere Fragen 🙂
Ihre Eva Wunram